Wie hängt das denn zusammen? 

In unseren Breitenkreisen assoziieren wir mit Yoga meist den körperlichen Aspekt. Also konkret: die jungen dynamischen Mädels, die alle möglichen verrückten Verrenkungen machen und in der Regel groß und schlank sind. 😉 Logisch, dass sich Frauen, die sich nicht in diese Kategorien einordnen lassen, sowie auch die meisten Männer, nicht damit identifizieren können.

Ja aber, könntest du jetzt zu mir sagen – genau du gehörst doch auch in diese Kategorie. Sicher – rein äußerlich betrachtet, erfülle ich jedes Yoga-Klischee. Denn alles, was wir erleben, hat auch eine Form im Außen. Doch das ist eben nur die Außenform, der äußere Guss sozusagen. Ich aber möchte den Fokus nach innen verschieben und aufzeigen, was Yoga wirklich bedeutet. Dazu werde ich dir zunächst ganz kurz erklären, was Yoga NICHT ist, was jedoch in unserer westlichen Hemisphäre stets falsch verstanden wird. Yoga ist eben gerade keine Gymnastik oder eine Ansammlung von körperlichen Übungen, spektakulären Posen in hipper Sportbekleidung, mit dem Ziel, einen möglichst perfekten Körper zu erhalten.

Die Asana-Praxis, also die körperbezogene Yogapraxis, ist nur ein Teil des achtgliedrigen Pfades des Yoga. Je nach Yogaart und Flow bewirkt die Asana-Praxis, auf lange Sicht gesehen, dass du höchstwahrscheinlich abnimmst und dein Körper stärker und straffer wird.  Probiere gerne mal meine Flows aus, die bringen dich sicher zum schwitzen! 😉 Auf diesen netten Nebeneffekt der Asana-Praxis werde ich im nächsten Blog- Post mehr eingehen. Im Augenblick würde ich gerne bei der grundlegenden Bedeutung des Yoga bleiben und was es mit uns macht.

Yoga – Deine Reise ins bewusste Sein

Zunächst einmal schult Yoga unsere Achtsamkeit. In einer Yogastunde geht es nicht darum, blind den Anweisungen des Lehrers zu folgen und die Yogaübungen einfach nachzumachen. In einer Yogastunde richtest du die Aufmerksamkeit vom außen in dein Inneres, sodass sich dein ganzer Fokus auf das Beobachten der eigenen Gedanken, Worte und Körperbewegungen richtet. Ein guter Lehrer holt dich dort ab, wo du gerade stehst, und zeigt dir, wie du diese Selbstbetrachtung am leichtesten erreichst. Zudem bietet dir Yoga verschiedene Tools, mit denen du lernst, die Wellen des Lebens zu meistern und auf ihnen zu surfen. Wenn die Wellen des Lebens nämlich zum surfen genutzt werden und man nicht ständig droht abzusaufen, wird jede einzelne Lebenswelle zum echten Lehrmeister und das surfen macht auch mehr Spaß! 

 

Die Selbstreflexion in deiner Yogapraxis bewirkt, dass du mehr Geduld mit dir selbst und für andere bekommst. Sie hilft dir, dich auf allen Ebenen von Körper, Geist und Seele besser kennenzulernen und einzuschätzen. Dein bewusstes Sein wird erweitert und deine Aufmerksamkeit wird gefördert. So ganz nebenbei stellt sich auch mehr Disziplin ein.

Wie du siehst, ist Yoga viel mehr als ein paar verrückte Verrenkungen. Der Weg des Yoga ist ein Weg in dein Bewusstsein – in ein bewusstes Sein – und damit in die Aufmerksamkeit und Achtsamkeit. Dir selbst gegenüber und gegenüber deiner Mitwelt. Mehr Bewusstsein für das Selbst bringt uns alle irgendwann dazu, über die eigene Gesundheit (auf mentaler und körperlicher Ebene) nachzudenken. Dabei stellen wir sehr schnell fest, dass die Natur eine ganz große Rolle spielt. Denn wir sind auf allen Ebenen von der Natur abhängig. Nur sie liefert uns alles, was wir zum Überleben benötigen. Wasser, Licht, Nahrung. Die Natur ist aber nicht nur für unsere körperliche Gesundheit wichtig, sondern auch für unsere mentale Gesundheit. Studien zeigen, dass Zeit in der Natur sich extrem positiv auf unser Wohlergehen auswirkt!!  Deshalb ist unsere eigene Gesundheit so eng mit einer intakten und gesunden Natur verbunden. Wir leben nicht nur in und mit ihr. Wir sind Natur.

Indem wir das erkennen, können wir über Lösungen nachdenken, wie es uns wieder gelingt, mehr mit der Natur und nicht gegen sie zu leben. Denn im Augenblick bringen wir mit ihrer gnadenlosen Ausbeutung  die Ressourcen unserer Erde an ihr Limit und zerstören unsere eigene Lebensgrundlage und unsere Natur! 

  

Die Yogapraxis kann uns dabei helfen, wieder bewusster zu werden: Über unsere Gedanken, unsere Taten und darüber, welche Auswirkungen sie auf die Erde und unsere Mitgeschöpfe haben.

  • Welche Gedanken dienen uns in Wahrheit?
  • Was macht uns glücklich und was wollen wir wirklich erreichen?
  • Was ist der Sinn jedes Einzelnen von uns?

Die Antworten auf diese und andere Fragen können wir finden, wenn wir uns auf den Weg des Yoga begeben.

Materielle Dinge sind wichtig, wenn wir sie tatsächlich sinnvoll gebrauchen können. Doch vielleicht entdecken wir auf dieser Reise ins bewusste Sein, dass viele materielle Dinge uns nur vorübergehend Befriedigung verschaffen. Vielleicht werden wir erkennen, dass uns viele materielle Dinge nur kurzfristig glücklich machen.

Indem wir lernen, unser Ego Schicht für Schicht abzustreifen und uns auf die Dinge zu konzentrieren, die wichtig für unser Leben sind, werden wir unter Umständen feststellen, dass es nicht das neue Auto oder die teure Uhr ist. Das Hinterfragen des eigenen Konsumverhaltens ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Welt.

 

Der Weg über Yoga in die Nachhaltigkeit

Die Reise ins bewusste Sein mithilfe von Yoga unterstützt die Nachhaltigkeit in besonderer Weise, denn Yoga öffnet unsere Herzen. Was sich zunächst einmal etwas abgedroschen anhört, erlebe ich regelmäßig bei all meinen Yogaschülern, die ich unterrichten darf, aber auch generell bei allen Menschen, die Yoga praktizieren.

Was ist damit gemeint?

Yoga schafft Verbindung und einen Zugang zum eigenen Selbst und zur Welt um uns herum. Dadurch verschafft die Yogapraxis uns den Zugang zu unserem Herzen und damit zur Intelligenz unseres Herzens. Die Yogaphilosphie spricht davon, dass unser Herz unser innerer Führer ist, denn es sieht mehr und weiter, als unsere Ratio.

 

Handlungen, die auf der Herzintelligenz beruhen, sind oftmals weitsichtiger und umfassen mehr, als einen angeblichen oder tatsächlichen momentanen Vorteil. Für eine nachhaltige Zukunft brauchen wir daher neben unseren rationalen Überlegungen auch mehr Überlegungen, die aus dem Herzen kommen.

 

In aller Regel besitzen Gedanken und Entscheidungen, die der Herzintelligenz entspringen, mehr Mitgefühl, also das Gefühl für und mit allem was lebt, als rein rationale Gedanken und Entscheidungen. Mehr Mitgefühl bewirkt mehr Mitdenken, welche Auswirkungen unser Handeln und unsere Entscheidungen auf andere Lebewesen und unsere Erde haben und wir erhalten die Chance, die richtigen Konsequenzen daraus zu ziehen.

 

Jeder gesellschaftliche Wandel setzt zunächst einen Sinneswandel beim einzelnen Individuum voraus. Der Bewusstseinswandel, der sich in der Yogapraxis beim Einzelnen vollzieht, kann somit einen kollektiven Wandel zur Folge haben. Ein Umdenken, dass nicht der Einzelne vollbringen, aber die Gesellschaften der Erde gemeinsam erreichen können. Doch dieser Wandel beginnt in einer kleinen Zelle. Er beginnt bei jedem von uns. Vielleicht, indem wir uns auf den Weg des Yoga begeben.

Fazit

Der Weg des Yoga  ist sicher nicht der einzige Weg für einen Sinneswandel. Es ist aber der Weg, der persönliches Wachstum mit der Achtung vor der Schöpfung und Umweltschutz verbinden kann.  Ein Weg, mit dem ich mich am meisten identifiziere und den ich authentisch teilen kann. 

 

Deine Meinung ist gefragt!

Ich bin super gespannt, wie du das siehst und was deine Meinung dazu ist. Verbinde dich gerne auf Instagram  oder LinkedIn mit mir und lass uns in den Austausch kommen!

 

Danke, dass du mir deine Lebenszeit geschenkt hast und diesen Blogpost gelesen hast.

Veronica